Spende Blut, leckre Soße

Manchmal laß ich mich einfach gerne piecksen. Ich schau gern auf hübsche junge Krankenschwestern. Und wenn ich fast lechze, dann ist es so entspannnend schön, wenn sie mich sogleich für die Geilheit straft, und: piekt.

Und dann spritzt das Blut, aber gründlich, und geregelt. Und nichts geht daneben, und das freut den Deutschen doch. Und dann wird mir warm ums Herz, und erst später tut's frösteln, und wenn mein Gesicht etwas bleich wird, dann wird doch der Beutel umso praller.

Photo von Ritz Herb Als ich neulich reichlichen Spende ganz blaß war, und leicht verstört weg wankte von meinem Blut und der jungen schlanken Zapferin, da traute ich kaum meinen Augen, als ich unten aus der Tür trat. Direkt vor der Frischblutabgabestelle stand ein Traum von einem Auto. Nicht so teuer, nicht so protzig, nicht zu groß, aber geil zum Hineinbeißen. Was Sie jetzt nicht glauben wollen: Es war ein Bus, der mich so magisch anzog, trotz meiner Umnachtung, trotz schlotternden Knie.

Jedenfalls: Ich stieg hinein, und sah das ganze innere voller frischer Burger. "Sie haben Blut gespendet", sagte mir eine Fee mit Häubchen, "da bekommen Sie zwei Burger gratis. McRonald mag Leute, die ihr frisches Blut hergeben."

Das war mir egal, ich schlang den Burger runter und wollte noch einen. Wer würde nicht hineinbeißen, in Gurke petit, in den geilsten Ketchup der Welt. Wer würde nicht all sein Blut hergeben, für solchen Genuß.

Ich stellte mich immer wieder an der Blutwarteschlange an und ließ mich an der Nadel nieder, füllte muntere rote Beutelchen, um zwei Burger nach zwei Burger nach zwei Burgern in mich hineinstopfen zu können. Gegen abend wurde die Warteschlange an der Blutannahmestelle immer kürzer.

Ich wunderte mich, wieso die Leute keinen Bock mehr hatten. Die Burger schmeckten doch so gaumenerregend, und ich grinste in mich hinein, denn so konnte ich mich um so schneller anzapfen lassen.

Um acht abends zapften sie mich schon im fünf Minuten Takt. Und dann wieder Cheeseburger. Aber die Burger schmeckten nicht mehr so gut, die Boulettenscheiben war irgendwie latschig, nicht mehr schön fest.

Gegen halb zehn hatte ich mir gerade wieder zwei frische Burger in den Schlund geschoben, und davor vergessen auf ihnen herumzukauen . Dazu hatte ich wahrscheinlich nicht mehr genug Saft, in den grauen Zellen. Aber wissen Sie was? Es machte nichts. Der Burger lief mir den Gaumen herab. -?- Nein, nicht das Brötchen, nur die Boulette.

"Aaaaah!",schrie ich. "Das Blut hatte keine Zeit, festzuwerden."

Ich wachte auf, und bestellte mir auf den Schreck gleich noch zwei Burger. Auf meine Kosten. Ich musste wohl eingeschlafen sein.



Raus aus der Küche